Dienstag, 1. April 2008

Wenn der Drache sich bewegt.

Wenn sich in einem Land wie China etwas bewegt, so bewegt sich nicht nur eine sture Führung oder ein paar tausend Politiker.
Die Welt bewegt sich weiter. Wieviel Einfluss ein aufgeschlossenes China in der Weltpolitik haben könnte, weiss inzwischen fast jeder.
Doch wie der Weg dahin aussieht weiss fast keiner.
Ich will einfach nicht einsehen warum es möglich sein soll, innerhalb von Jahren in Jahrzehnten geschaffene Strukturen und Verhaltensweisen abzuschaffen und von der Parteiendiktatur in die Demokratie zu wechseln.
Kaum bewegt sich in China überhaupt etwas geht es den Leuten entweder nicht schnell oder nicht weit genug.
Schonmal überlegt was passieren würde wenn man alle Forderungen umsetzen würde ?
Ich sage mal von Heute auf Morgen:
-Demokratie
-Freie Meinungsäusserung
-Marktöffnung
-etc.pp.

Nun instabil würde die Atommacht werden. Denn keiner wüsste was warum passiert. Und noch viel weniger wüssten mit Ihrer neuen Macht umzugehen.
Es könnte kaum einer sagen wer in einer solchen Situation an die Macht käme.
Der kapitalistische Weltmarkt würde über das Land fallen wie ein Heuschreckenschwarm.

Ich glaube nicht, das dies eine gute Entwicklung wäre ( sage auch nicht das ich die Entwicklung gutheisse die momentan in China läuft ). Aber ich wundere mich, warum die Menschen die Gelegenheit der Olympiade nicht benutzen, dem eh schon laufenden Drachen mehr Schwung zu geben.

Statt dessen fordern sie ein Boykott und nehmen sich damit selbst jegliche Möglichkeit zur Einflussnahme.

Jeder unzufriedene, jeder zweifler, jeder Politgegner Chinas wird das Auge der Weltöffentlichkeit nutzen, oder nutzen wollen. Aber anstatt dem Volk in China die nötige Zeit und Möglichkeiten zu verschaffen etwas Freiheit zu schnuppern, weil die Machthaber vor Kameras nicht so gern unterdrücken wollen.
Führt man Konflikte an, die nichts mit der aktuellen Veränderung zu tun haben, man schlägt mit Moralkeulen auf Machthaber und Menschen.
Moralkeulen die zwar nicht ungerechtfertigt sein mögen, jedoch angesichts anderer Dinge der Weltpolitik wirken wie ein Tropfen Gerechtigkeit in einer Welt voll Schrecken und Gewalt.

Man darf die Augen auch vor Tibet nicht verschliessen, aber die Chance die vergeht wenn man die Spiele boykottiert ist grösser als Tibet und grösser als viele andere Probleme.

ein
Ziuwari

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